Schnitzen leicht erlernen – so gelangt man zum Profistatus
16. September 2024
Seitdem man weiß, wie einfach das Naturmaterial Holz behandelbar und formbar ist, wird geschnitzt. Im großen Stil oder klein bis ins feinste Detail. Das Schnitzen hat besonders in unseren Breitengraden eine ganz große Tradition. In vielen Regionen noch wird der Schnitzkunst ein großes Ansehen geschenkt und viele Urlauber kaufen sich nicht selten ein solches Meisterwerk fürs Zuhause. Das Schnitzen als Hobby ist eine sehr schöne und beruhigende, wie zufriedenstellende Sache. Doch wie fängt man eigentlich an? Was benötigt man zum Schnitzen selbst und welches Holz sollte man für die ersten Schritte am besten nutzen? Diese und andere Fragen beantworten wir hier kurz angerissen, um den Weg zu ersten Schnitzereien zu erleichtern.
Weiches Holz ist ideal
Besonders ist es das relativ weiche Holz, dass für die ersten Schnitzversuche gut herhalten kann. Es lässt sich leicht bearbeiten und man kann schon einmal seiner Fantasie freien Lauf lassen, um erst einmal überhaupt ein Gefühl fürs Schnitzen zu bekommen. Ein sehr beliebtes Holz hierfür ist das
Drechselholz. Hölzer aus Ahorn, Linde und vor allem auch Zirbe sind nicht nur gute Kandidaten hierfür, sie duften zum Teil auch herrlich, wie die Zirbe insbesondere. Später kann man mit ein wenig Übung und Routine auch härtere Holzrohlinge in Angriff nehmen und loslegen.
Welches Werkzeug benötige ich?
Zu der Erstausstattung zum Schnitzen gehören die Werkzeuge Messer, Schnitzhandschuh, Schnitzmeißel, Löffelmesser, Schleifstein oder Schleifpapier und eine Feile oder zwei. Das Messer sollte eine scharfe Klinge haben und den Handschuh muss man unbedingt anziehen, denn besonders bei den ersten Gehversuchen schneidet man sich gerne in die Hand, wenn das Messer abrutscht und das kann schwere Verletzungen verursachen. Eine Lederschürze ist im Übrigen auch nicht verkehrt, denn auch diese schützt gut vor Schnitzverletzungen. Das Zugmesser benötigt man vielleicht noch für Feinarbeiten und auch das Anreißmesser. Und: Natürlich darf das Material zum Schnitzen selbst nicht fehlen. Also jede Menge Rohlinge aus dem weichen Holz sollten gelagert werden und am besten gleich in verschiedenen Größen.
Was als erstes schnitzen?
Mit vorgeschnittenem Holz kann man am leichtesten loslegen. Diese kann man als Block kaufen und auch gleich erste Schnitzversuche starten. Auch hier sollte man auf jeden Fall erst einmal bei den Weichhölzern blieben. Die Holzhärte kann man unter anderem auch auf der Janka-Holz-Härteskala in Erkundung bringen. Wie wäre es mit einer Holzente im Kleinformat? Hierfür muss man zunächst einfach das Holzstück mit dem kleinen Meißel in eine grobe Form bringen, am besten zeichnet man sich diese Form auf ein Blatt Papier. Dann nach und nach und vor allem langsam und mit bedacht kann man die Form der Einte schnitzen. Die Verjüngung am Einen Ende bildet den Kopf der Ente und die andere Seite lässt man etwas dicker auslaufen mit einem Schwung nach oben, das dann später den Schwanz bildet. Wichtig ist, dass man lieber etwas vorsichtiger schnitzt und nach dem Motto vorgeht: Weniger ist mehr. Denn einmal mit dem Messer ab-geschnitzt, kann man diesen Vorgang nun mal nicht mehr rückgängig machen, wie beispielsweise bei Arbeiten mit Ton und anderen, weichen Materialien. Desto kleiner die Schnitte sind und das Abschleifen am Ende fein justiert vorgenommen wird, umso filigraner und schöner wird das Endprodukt.